Für sein über 30 jähriges Engagement in der Ausbildung von Büchsenmachern, wurde Herrn Niedermeier von der Handwerkskammer eine Ehrenurkunde des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie verliehen. Unser 2. Büchsenmachermeister Lorenz Tüllmann, der seine Lehre bei Herrn Niedermeier 1997 begann und die Ausbildung junger Büchsenmacher Gesellen und Meister seit Jahrzehnten mit beispielloser Geduld und Hingabe begleitet, nahm die Ehrenurkunde stellvertretend entgegen. Im Namen aller Waffentechnik-Begeisterten, danken wir den beiden für ihren unermüdlichen Einsatz. Nur so bleibt dieses faszinierende Handwerk, trotz allen Widerlichkeiten, am Leben.
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Für unsere Büchsenmacherwerkstatt suchen wir neue Mitarbeiter (m/w/d), die in Zeiten der verrückten NWR-Bürokratie auch die Arbeit am PC nicht scheuen. Bist du Büchsenmacher/-Meister oder bereit zur Umschulung, dann schick deine Bewerbungen bitte per Mail an:
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Steyr MP34ö - full-auto - mit BKA Ausnahmegenehmigung
vollautomatische Büchse ••• Kaliber 9mmLuger, 9x19, 9mm Parabellum
Sammler mit BKA Ausnahmegenehmigung und Kunden im Ausland haben hier die seltene Gelegenheit eine MP34ö in absolut nummerngleichen, vollautomatischen top Zustand mit WaA Abnahmestempel zu ergattern.
Ausgeliefert wird das gute Stück mit einem 32 Schuss Stangenmagazin auf Basis einer BKA-Ausnahmegenehmigung oder mit auf 10 Schuss gekürztem Magazin.
Das SSW Wappen spricht für eine MP34ö aus Vorkriegsfertigung. Normalerweise haben diese jedoch eine Spannhebel-Ausnehmung im Gehäusedeckel, die wie bei einer MP38 als Sicherung diente. Diese fehlt hier aber gänzlich. Anstatt dessen ist der Deckel mit dem speziellen Sicherungsschieber ausgestattet, der eigentlich nur an MP34ös aus später Fertigung angebracht wurde. Beim Vorschieben des Sicherungsschiebers greift der Haken einer Blattfeder in einer der beiden Ausnehmungen im Verschluss in gespannter oder abgeschlagener Stellung ein und blockiert diesen.
Normalerweise sind auch alle frühen SSW-Wappen-MP34ös mit einer Magazinschacht-Ladehilfe für die Aufnahme von den frühen, geraden acht Schuss Ladestreifen ausgestattet. In die Ladehilfe dieser MP34ö passen jedoch, wie bei den MP34ös aus späterer Fertigung, die gebogenen zehn Schuss C96-Ladestreifen.
Vermutlich handelt es sich um ein seltenes Übergansmodell, welches für den Einsatz im zweiten Weltkrieg auf Basis von alten Bestandsteilen bzw. einer Bestandswaffe undeinem einem neuen Lauf versehen, überarbeitet, mit den WaA Abnahmen und einer verlängerten fünfstelligen Seriennr. versehen wurde.
Wir haben noch weitere Vollautomaten mit BKA Ausnahmegenehmigung. Einfach anfragen.
Infos und Geschichte:
Die MP34ö verfügt über einen Abzugsmechanismus mit Unterbrecher. Über einen Feuerwahlhebel kann somit wahlweise Einzel- oder Dauerfeuer mit zuschießendem Verschluss geschossen werden.
Unüblich für eine Maschinenpistole fand Sie durch Aufpflanzen des M95 Bajonetts, auch den Einsatz als Stichwaffe. Die Firma "SIMSON & Co SUHL" fertigte zu seiner Zeit, speziell für die MP34ö, Bajonette, die durch die hochwertige Verarbeitung der MP34ö ebenbürtig waren. Diese überaus seltenen Bajonette lassen sich leicht vom M95 Bajonett unterscheiden.
Ich persönlich als Büchsenmacher muss einfach sagen, dass die Steyr-Solothurn MP34ö meine absolute Lieblings-MP ist.
Jeder der dieses Stück Handwerkskunst schon mal in den Händen halten durfte oder sogar die Chance hatte, ein paar Schüsse damit abzufeuern, wird mir zustimmen, dass die MP34ö nicht nur allein schon optisch beeindruckt, sondern insbesondere für einen Waffentechnik begeisterten ein absolutes Muss ist.
Ich hatte jetzt schon mehrere Exemplare in der Hand, jedoch muss ich schamlos zugeben, dass mir allein beim Betrachten des Gehäuses immer wieder schwindelig wird.
Kaum zu glauben, dass solch ein überaus aufwändiges Frästeil bereits vor 1934 aus einem Stück Stahl gefräst, so präzise verarbeitet und anschließend militärisch eingesetzt werden konnte.
Allein der Gedanke, dass dieses lange, unsymmetrische Stück Stahl (Gehäuse) mit verschiedensten Wandstärken sich nach jedem größeren Fräsvorgang und insbesondere nach dem Härten sicherlich komplett verzogen haben musste, Lauf und Verschluss jedoch so eingepasst werden konnten, dass der Verschluss als rundes Drehteil saugend durch das Gehäuse gleitet, die Läufe fast spannungsfrei eingeschraubt wurden und somit ausgezeichnet schießen, ist fast unvorstellbar.
Eine absolute Besonderheit liegt darin, dass der integral am Gehäuse ausgearbeitete Magazinschacht zugleich als Magazinlader dient. Hier wird einfach das Magazin von unten in den Magazinschacht eingeführt und anschließend mit Hilfe von Ladestreifen in Windeseile geladen.
Doch nicht nur die Technik, Fertigung und Verarbeitung macht diese Pracht-MP so einzigartig. Auch die Geschichte und der damit verbundene Einsatz verstärkt die Faszination.
Auch wenn die Steyr MP34ö die in der Fertigung aufwändigste und somit in der Produktion teuerste Maschinenpistole aller Zeiten darstellt, wurde sie von verschiedensten Streitmächten und Einheiten rund um den Globus eingesetzt.
Selbstverständlich im österreichischen Heer der Polizei als auch später dann bei der Wehrmacht, Luftwaffe, Marine, XX, im Zusammenhang mit dem Portugal Kontrakt bei der portugiesischen Armee und bei vielen Weiteren während und noch lange nach dem zweiten Weltkrieg.
Im Zuge der Herstellung mehrerer Exportmodelle entwickelte sich über die Jahre ein Spektrum verschiedenster Kalibervariationen:
9mmLuger/Para, 7,65mmLuger/Para, 9mm Bergmann, 9mm Steyr, 9mm Mauser Export, 7,63mmMauser und sogar .45Auto. Je nach Energie mit einem leichten oder schweren Verschluss und je nach Patronenlänger mit einem schmalem oder breitem Magazinschacht und Magazingehäuse.
Auf Grund der Aufwändigen und somit kostspieligen Herstellung wurden insgesamt nur knapp über 20.000 Exemplare hergestellter. Somit ist die MP34ö einer der seltensten Waffen überhabt und beispielsweise noch seltener als eine MP38 (ca. 30.000). Die MP34ö ist und wird in Zukunft immer schwieriger zu bekommen sein. Wobei in der Vergangenheit doch des Öfteren die mit dem portugiesischen Wappen versehenen Stücke aus dem Portugalkontrakt angeboten wurden.
Fazit:
Man erinnert sich immer am meisten an die Stücke, die einem durch die Lappen gingen. Lassen Sie es nicht so weit kommen und sichern Sie sich diesen Meilenstein österreichisch-deutscher Waffenfertigungstechnik!
Technische Daten
- Modell: MP34ö
- Kaliber: 9mmLuger, 9x19, 9mm Parabellum
- Zustand: 2 = leichte Gebrauchsspuren
- Land: Deutschland, Österreich
- Hersteller: Steyr
- Baujahr: 1938
- Überarbeitet: ja zeitgenössisch, bei genauerem betrachten kann man ganz vereinzelte, oberflächliche, ehemalige Närbchen erkennen
- Finish: ca. 99% Brünierung erhalten
- Nummerngleich: ja, Kurrios ist nur, dass die ersten beiden Ziffern ''17'' auf dem Gehäuse etwas größer sind als der Rest.
- Abnahmestempel: Gehäuse-Deckel oben: SSW Wappen, unter Kimme: ''P9'' (steht für 9mmPara), Lauf seitlich hinten: ''9P'' (steht für 9mmPara)
- Fremdstempel: ohne
- Laufseele: blank, vereinzelte Närbchen
- CIP-Beschuss: nein, mit Zertifikat auf Nichtbeschuss
- Lauflänge: 20,8 cm
- System: zuschießender Masseverschluss
- Sicherung: Schiebesicherung im Gehäusedeckel - ermöglicht das Sichern und Sperren des Verschlusses in gespanntem und ageschlagenem Zustand
- Abzug: Druckpunktabzug
- Schaft: Nussbaum mit Ölfinish
- Magazin: Originalmagazin oder auf 10 Schuss gekürzt
- Schusskapazität: 32, 10
- Visierung: V-Schiebekimme bis 500 m höhenverstellbar / seitenverstellbares Korn